Natürlich sollte man nicht sofort alles mitteilen, was einem einfällt. Erst denkt man darüber nach. Jedoch frage ich mich manchmal ernüchtert: „Gibt es noch Menschen, die aussagen, was sie denken? Wenn man verschweigt, was man denkt, wozu denken?“ Dann ergänze ich den Gedankengang zynisch: „Einfacher ist gar nicht zu denken. Es ist logisch dann überhaupt das Denken zu vermeiden.“ Zum Schluss sarkastisch: „Über die Einstellung aber, welche von einem erwartet ist, braucht man proaktiv nachzudenken.“ Doch ich weiß: es gab und es gibt immer noch denkende Menschen, und ihnen sollte man zuhören. Wenn es anders nicht geht: lesen. (Bücher und Qualitätsjournalismus.) Und Kunst und Musik erleben. Die tun dem Denken gut.
Installation von Jennifer Lopez Alaya in der Kunstakademie, Rundgang 2015